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Wildrosenöl in der Hautpflege
Die Rose liegt uns sehr am Herzen: der Duft der Blüten ist unverwechselbar, harmonisiert die Sinne und erinnert an Liebe, Geborgenheit und blühende Bauerngärten. Aber auch die Samen der Wildrose, die wir in der reifen Hagebuttenfrucht finden, sind von unverzichtbarem Wert für die Hautpflege.
Hagebuttenkernöl, Hagebuttensamenöl oder auch Wildrosenöl genannt verbindet jahrhundertealtes Heilwissen mit modernster dermatologischer Forschung. In der natürlichen Hautpflege hat sich das fette Pflanzenöl als unverzichtbarer Bestandteil etabliert. Wir haben uns mit der Wildrose intensiv auseinandergesetzt und beleuchten für dich Herkunft, chemische Zusammensetzung und die Wirkung von Wildrosenöl und erklären dir, wie du es gezielt anwenden kannst.
Botanische Grundlagen: Die Wildrose und ihre Lebensräume
Die Wildrose gehört zur Familie der Rosaceae und stammt ursprünglich aus den nördlichen Teilen der Erde, da die Samen zeitweise kalte Perioden benötigen, um anfangen zu keimen. Wildrosen werden all jene Arten bezeichnet, die sich ohne menschliche Einflüsse entwickelt haben. Insgesamt gibt es mehr als 150 Arten der Gattung Rosa, die sich an verschiedenste Klimazonen angepasst haben. Zwei Arten stehen besonders im Fokus: die Rosa canina (Hundsrose) und die Rosa mosqueta.
Die Rosa canina, auch europäische Hundsrose genannt, gedeiht an Waldrändern und offenen Hängen. Sie ist für ihre Widerstandsfähigkeit gegen wechselnde Bodenbedingungen und extreme Temperaturen bekannt. In den chilenischen Anden wiederum finden wir die Rosa mosqueta, die im Laufe der Zeit kluge Mechanismen entwickelt hat, um unter intensiver Sonneneinstrahlung und auf nährstoffarmen Böden zu überleben.
Wildrosenöl, Hagebuttensamenöl und Hagebuttenkernöl vs. ätherisches Rosenöl
Anders als viele vermuten, duftet das fette Pflanzenöl der Wildrose, welches aus den Hagebuttensamen/kernen gewonnen wird, nicht nach Rose, sondern zeichnet sich durch ein leicht frisch-nussiges Aroma aus. Den charakteristischen Rosenduft enthält das fette Pflanzenöl nicht.
Das duftende Öl, das wie ein blühender Strauch Rosen riecht, wird mittels Wasserdampfdestillation der Rosenblütenblätter gewonnen. Das Endprodukt ist hierbei kein fettes Pflanzenöl, sondern ein flüchtiges hochkonzentriertes ätherisches Öl, das pur auf der Haut nicht anzuwenden ist.
Herstellung von Bio Wildrosenöl: Von der Hagebutte zum Pflegeprodukt
Für die Herstellung eines Liters Bio Wildrosenöl benötigt man rund 20 Kilogramm biologisch angebaute Hagebuttenfrüchte. Wie alle Pflanzenöle sollte auch Wildrosenöl sehr sorgfältig gewonnen werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren. Im Idealfall werden nach der Ernte die Hagebutten selektiert und die Kerne samt Fruchtfleisch durch Kaltpressung bei Temperaturen unter 40°C verarbeitet. Das Kaltpressungs-Verfahren schont die empfindlichen Moleküle und unterscheidet sich grundlegend von industriellen Methoden, die oft Lösungsmittel oder hohe Temperaturen einsetzen.
Die Farbe des Wildrosenöls kann ein erster Anhaltspunkt für die Qualität der Zusammensetzung und Verarbeitung sein. Ein intensiv rötlich gefärbtes Bio Wildrosenöl ist ein Qualitätszeichen für eine besonders schonende Kaltpressung der Samen und des Fruchtfleisches. Die Farbe ist auf die enthaltenen Beta-Carotine (Provitamin A) zurückzuführen.
Je rötlicher das Öl, desto mehr Beta-Carotine sind enthalten. Ein hoher Gehalt an Beta-Carotinoiden deutet auf eine kollagenproduktionsfördernde Wirkung hin.
So wirkt Wildrosenöl: ein Nährstoffcocktail für die Haut
Wildrosenöl enthält eine Fülle an biologisch aktiven Substanzen, die der (Gesichts-)Haut auf vielfältige Weise zugutekommen. In Fachkreisen wird das Öl auch als effektives Wirkstofföl bezeichnet und eingesetzt.
Im Zentrum der Inhaltsstoffe stehen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die auch für das schnelle Einziehverhalten auf der Haut verantwortlich sind. Wildrosenöl ist durch außerordentlich hohe Anteile von Linolsäure (ca. 45%) und α-Linolensäure (ca. 32%) geprägt. Beide Fettsäuren sind unverzichtbar für eine gesunde Haut, da sie die Barrierefunktion der Haut stärken, die Zellerneuerung ankurbeln und entzündliche Prozesse regulieren.
Hinzukommen geringere Anteile von Ölsäure (ca. 15%), Palmitinsäure (ca. 4%) und Stearinsäure (ca. 2%) sowie antioxidative Tocopherole (Vitamin E), welche freie Radikale abwehren und die Haut vor oxidativem Stress schützt.
Ein weiterer kosmetisch wichtiger Bestandteil bei kaltgepressten Wildrosenölen sind die enthaltenen Beta-Carotine (Provitamin A), die einem hochwertigen Öl seine charakteristische rötliche Färbung verleihen.
Wildrosenöl mit hohem Beta-Carotine-Gehalt hat eine regenerierende und Durchblutungsfördernde Wirkung und kann die Kollagenproduktion fördern. Kollagen ist ein Strukturprotein, das der Haut hilft, mehr hauteigenes Wasser zu speichern und sie elastischer macht. Bei regelmäßiger und konsequenter Anwendung kann Wildrosenöl durchaus dazu beitragen, die vorzeitige Hautalterung präventiv zu behandeln.
Bewährte Anwendungsbereiche von Wildrosenöl
Die Wirkung von Wildrosenöl auf die Haut ist heutzutage umfangreich wissenschaftlich belegt. Besonders bei der Behandlung von Hautproblemen wie Narben und Pigmentflecken sowie trockenen und schuppigen Hautzuständen hat sich Wildrosenöl bewährt. Als Gesichtsöl angewendet gilt es als hervorragendes Nachtpflegeöl für trockene, entzündliche und reife Haut, welches die Zellerneuerung anregt und die Wundheilung unterstützt.
Spezialpflege: Narbenpflege mit reinem Wildrosenöl
Narben entstehen, wenn die Haut durch Verletzungen oder Operationen tiefere Schichten schädigt. Der Körper versucht, diese Schäden zu reparieren, indem er Bindegewebe bildet, das jedoch oft weniger elastisch und pigmentiert als gesunde Haut ist. Wildrosenöl spielt hier eine entscheidende Rolle, indem es die Kollagensynthese stimuliert. Kollagen ist ein Strukturprotein, das der Haut hilft, Feuchtigkeit besser zu speichern und das Bindegewebe elastischer macht. Durch die Stimulation der Kollagenproduktion wird das Narbengewebe weicher, glatter und besser in das umliegende Hautgewebe integriert.
Zusätzlich tragen die enthaltenden ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure und α-Linolensäure zur Verbesserung der Hautbarriere, Zellerneuerung und Wundheilung bei. Narben erscheinen dadurch weniger trocken und spröde. Antioxidantien wie Vitamin E reduzieren darüber hinaus Entzündungen und helfen, Rötungen zu lindern. Bioaktive Stoffe im Wildrosenöl arbeiten synergetisch, um die Narbenheilung zu unterstützen und das Hautbild zu verfeinern.
Wildrosenöl und Dehnungsstreifen: Verwendung in der Schwangerschaft
Wildrosenöl ist aufgrund seiner regenerativen Eigenschaften und hohen Verträglichkeit ein beliebtes Pflegeöl während der Schwangerschaft, insbesondere zur Vorbeugung und Behandlung von Dehnungsstreifen. Dehnungsstreifen entstehen, wenn die Haut durch das schnelle Wachstum von Bauch, Brust oder Hüften stark gedehnt wird. Wildrosenöl kann hier gezielt helfen, indem es die Haut elastisch hält und die Bildung neuer, elastizitätsfördernder Kollagenfasern unterstützt.
Die Anwendung von Wildrosenöl sollte auf Regelmäßigkeit beruhen: Das Öl am besten pur und täglich, idealerweise nach dem Duschen, sanft in die noch feuchte Haut einmassieren. Besonders Bauch, Oberschenkel und Brüste profitieren von der natürlichen Pflege. Da Wildrosenöl frei von schädlichen Zusatzstoffen ist, ist es auch für empfindliche Haut geeignet. Allergische Reaktionen sind selten, dennoch empfiehlt sich ein Verträglichkeitstest bei empfindlicher Haut.
Fazit
Wildrosenöl ist eine Kostbarkeit in der Hautpflege. Seine wissenschaftlich belegten Eigenschaften und seine Vielseitigkeit machen es zu einem unverzichtbaren Begleiter für alle, die ihrer Haut auf ganz natürliche und effektive Weise pflegen möchten. Ob zur Regeneration, zum Schutz vor Umweltschäden oder zur Prävention vorzeitiger Hautalterung – Wildrosenöl vereint Tradition und neuste Erkenntnisse aus moderner Forschung auf einfache Weise.
Das Öl direkt auf die gereinigte Haut aufgetragen werden. Eine kleine Menge von 2-3 Tropfen reicht aus, um Gesicht, Hals oder betroffene Hautpartien zu pflegen. Da das Öl oxidativ weniger stabil ist und bei Kontakt mit Sonneneinstrahlung auf der Haut zu oxidativem Stress führen kann, empfehlen wir eine Anwendung vor dem Schlafengehen. Hier haben wir zugleich den Vorteil, dass Nachts die Regenerationsprozesse der Haut am aktivsten sind und wir so die Wirksamkeit bestmöglich begünstigen.